Nein zu mehr Sonntagsarbeit
Kantonale Volksabstimmung vom 7. März 2021
Der Grosse Rat des Kantons Bern will die Ladenöffnungszeiten verlängern.
Geschäfte sollen an zwei Sonntagen zusätzlich ohne Bewilligung öffnen und verkaufen dürfen.
Das wollen wir nicht. Deshalb
Nein zum Antrag des Grossen Rats
Ja zum Eventualantrag
Stichfrage: Kreuz beim Eventualantrag











Argumente
Zwei Sonntage im Jahr, das reicht! Bereits heute müssen Verkäuferinnen sechs Tage in der Woche und zwei Sonntage im Jahr mit oft sehr flexiblen Arbeitszeiten arbeiten. Zusätzliche Sonntagsarbeit lehnt das Verkaufspersonal ab, weil es seine Arbeitsbedingungen verschlechtert.
Der Sonntag ist ein Ruhetag! Der Sonntag hat der Erholung und Entspannung sowie der Pflege der familiären und sozialen Kontakte zu dienen. Auch das Verkaufspersonal – mehrheitlich Frauen – hat einen Anspruch darauf.
Sonntagsarbeit ist eine Ohrfeige für die VerkäuferInnen! Während der Coronakrise galten sie als systemrelevant und erhielten viel Lob. Nun will der Grosse Rat die Sonntagsarbeit ausweiten. Das ist unverschämt. Applaus reicht nicht aus: die Arbeit der Verkäuferinnen muss aufgewertet und nicht abgewertet werden!
Der Schutz im Detailhandel ist ungenügend! Im Detailhandel sind die Löhne tief und die Arbeitsbedingungen schwierig. Für einen grossen Teil der Beschäftigten gibt es keinen GAV und keine Sozialpartnerschaft.
Keine neuen Arbeitsplätze! Zusätzliche Sonntagsarbeit ist ein Nullsummenspiel auf dem Buckel der Beschäftigten. Die Unternehmen schaffen weder neue Stellen noch steigt ihr Umsatz. Denn die KonsumentInnen haben zum Ausgeben nicht mehr Geld in der Tasche.
Bedrohung für kleine Unternehmen! Zusätzliche Sonntagsarbeit begünstigt Supermärkte, Einkaufszentren und grosse Ladenketten. Kleine Geschäfte können nicht mithalten und geraten zusätzlich und unnötig unter Druck.
Wir unterstützen das Referendum
«Eine Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten erhöht einzig den ohnehin schon grossen Druck auf das Verkaufspersonal. Das gefährdet nicht nur Arbeitsbedingungen – auch dem Kleingewerbe bringt es nichts.»
«Klatschen reicht nicht! Die Corona-Krise zeigt, dass Verkäuferinnen unsere Grundversorgung sichern. Aber wie in vielen typischen Frauenberufen sind ihre Arbeitsbedingungen schlecht und dürfen auf keine Fall weiter verschlechtert werden!»
«Die Arbeit im Detailhandel ist systemrelevant. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen und Mindestlöhne statt mehr Sonntagsarbeit. Das Referendum gegen mehr Sonntagsarbeit bringt Arbeitnehmer*innenschutz und Gesundheitsschutz»
«Nos membres de la branche du commerce de détail refusent une détérioration de leurs conditions de travail, et ne veulent pas de travail supplémentaire imposé le dimanche. Au lendemain de la crise sanitaire que nous venons de traverser, voter une loi qui obligera les vendeuses et vendeurs, à travailler deux dimanches supplémentaires par année, n’est pas un remerciement, c’est un affront ! Signez le referendum pour stopper cette décision.»
«Es geht bei dieser Gesetzesänderung nicht nur um einen kleinen Schritt Richtung mehr Kundenfreundlichkeit sondern um eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in einer ohnehin schon prekären Branchen. Lohn und gesellschaftliche Anerkennung für die im Detailhandel geleistete
Arbeit sind tief. Dagegen ist der Anspruch an Flexibilität seitens der Beschäftigten schon jetzt enorm. Eine weitere Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist nicht zumutbar. Es braucht eine Verbesserung und einen allgemein verbindlichen Gesamtarbeitsvertrag für den Detailhandel.»
«Die EVP steht kompromisslos für freie Sonntage ein. Ruhetage für alle sind zeitliche Grünzonen, wo sich Menschen erholen und ihre sozialen Beziehungen pflegen. Sie dürfen nicht dem Kommerz geopfert werden.»
«Der Sonntag gehört Freund*innen und der Familie – einkaufen kann ich von Montag bis Samstag.»
«In der Corona-Krise haben wir für das Verkaufspersonal applaudiert. Als Dank für ihre tolle Arbeit werden sie mit zusätzlichen Sonntagsverkäufen belastet. Ja zu bessere Arbeitsbedingungen – Nein zu weiteren Sonntagsverkäufen – Nein zum HGG!»
«Zwei Sonntagsverkäufe mehr pro Jahr werden das lokale Gewerbe nicht vor dem Onlinehandel retten. Es verschlechtern sich nur die Arbeitsbedingungen des Verkaufspersonals.»
Langjährige VerkäuferInnen wünschen sich wie andere Beschäftigte berechenbare Arbeitsschichten, ausreichend Zeit zur Erholung und zur Pflege sozialer Kontakte. Zusätzliche Sonntagsarbeit steht im Widerspruch zu diesen Wünschen.¶]
Wir von der Gewerkschaft syndicom organisieren die BuchhändlerInnen. Unsere Mitglieder sagen uns regelmässig, dass die Löhne stagnierten und die Arbeitsbedingungen schwierig seien. Zusätzliche Sonntagsarbeit lehnen sie deshalb vehement ab.
«Wenn deine Seele keinen Sonntag hat, dann verdorrt sie» sagte Albert Schweitzer. Als einzelne Menschen genauso wie als Gesellschaft brauchen wir diesen Tag der Be-Sinnung. Er ist uns sogar verordnet: «Sechs Tage lang kannst du arbeiten und deinen Job erledigen. Der siebte Tag ist aber der Tag der Entspannung, der gehört nur Gott. An dem Tag sollst du nicht arbeiten… Genauso auch nicht die Angestellten in deiner Firma, oder die Gastarbeiter» so lautet das biblische Gebot, in der Übersetzung der VOLXBIBEL. Darum: der Seele und der Gemeinschaft zuliebe keine Unterwanderung des Sonntags!
Et si c’était vous la caissière ?
Le commerce de détail est essentiel, les conditions de travail doivent être améliorées plutôt que péjorées. Les femmes sont particulièrement concernées et cette crise sanitaire nous replace face aux priorités de nos vies : solidarité, considération et respect du Vivant !
Le bienêtre de notre société ne découle pas de notre capacité d’achat ou du temps passé à les faire et donc pas non plus de l’extension des heures d’ouverture. Le bienêtre de notre société réside bien plus dans nos capacités relationnelles et dans notre capacité à trouver un équilibre entre nos activités et le repos.
«Frauen sind besonders von Sonntagsarbeit im Verkauf betroffen. Wir setzen uns dafür ein, dass ihnen der Sonntag als arbeitsfreier Tag erhalten bleibt und unterstützen deshalb das Referendum.»
Sans le travail du personnel de vente, la société s’arrête rapidement, la crise de la Covid-19 l’a clairement montré. Alors qu’il serait temps de valoriser davantage le travail du personnel de vente, la présente modification fait l’inverse : elle péjore les conditions de travail. C’est un non-sens économique et une injustice à l’encontre des salarié·e·s.
L’économie doit être au service de l’être humain et non l’inverse. Refusons avec vigueur et détermination la révision de la LCI en votation le 7 mars 2021 qui fait un pas supplémentaire en direction de la dérégulation des conditions de travail dans la vente et qui écorne, au nom de la croissance effrénée, les principes fondamentaux du repos dominical.
News
Start der Abstimmungskampagne
Medienmitteilung vom 29. Januar 2021 Überparteiliches Komitee gegen die Sonntagsarbeit Nein zu mehr Sonntagsarbeit Am 7. März stimmen die Stimmberechtigten des Kantons Bern über die Revision des Gesetzes über Handel und Gewerbe (HGG) ab. Wir bekämpfen den Entscheid des Grossen Rats mit folgenden Argumenten: Der Sonntag soll weiterhin der arbeitsfreie Wochentag bleiben. Nur in zwingend … Weiterlesen
WeiterlesenNein zu mehr Sonntagsarbeit. Solidarität mit den Verkäuferinnen!
Gemeinsame Medienmitteilung der Unia Regionen Bern-Oberaargau-Emmental, Biel-Solothurn-Seeland, Berner Oberland, Transjurane und des Gewerkschaftsbundes des Kantons Bern Referendum Wie angekündigt lancieren die Unia-Regionen im Kanton Bern heute das Referendum gegen das neue Gesetz über den Handel und das Gewerbe. Unterstützt werden sie vom Gewerkschaftsbund des Kantons Bern und den darin vertretenen Gewerkschaften, darunter syndicom, vpod und … Weiterlesen
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